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Die Kunst der Reisefotografie: Ratschläge von Profis

Die Kunst der Reisefotografie: Ratschläge von Profis

- 2024-08-17

Hast Du schon einmal versucht, die Atmosphäre Deiner Reisen in Bildern festzuhalten? Wenn Du Deine Abenteuer so dokumentieren möchtest, dass sie wirklich Eindruck hinterlassen, dann haben wir genau das Richtige für Dich. Drei erfahrene Abenteuerfotografen, Craig Kolesky, Chris Collard und Bartek Kolaczkowski, teilen ihre Tipps und Techniken, um den „Wow“-Faktor in ihren Aufnahmen zu erreichen. Erfahre, wie Du Deine Reisefotos noch eindrucksvoller gestalten kannst. 

© Bartek Kolaczkowski & © Craig Kolesky

Die Atmosphäre einer Reise einfangen: So gelingt es

Craig: Es ist wichtig, nichts zu erzwingen. Lass es auf Dich zukommen und habe immer eine Kamera griffbereit. 

Chris: Abenteuerfotografie ist eine willkommene Flucht aus dem Alltag. Auch wenn viele niemals die Antarktis durchqueren werden, kann ein sorgfältig komponiertes Bild zusammen mit einer packenden Erzählung ihnen das Gefühl geben, hautnah dabei zu sein. 

Bartek: Eine Reise visuell festzuhalten, ist keine leichte Aufgabe, aber ich lasse mich dabei immer von meinen Emotionen leiten. Diese Gefühle versuche ich in meinen Fotos und Videos einzufangen und zum Ausdruck zu bringen. 

© Bartek Kolaczkowski & © Craig Kolesky

Welche Fotoausrüstung solltest Du einpacken?

Craig: Wenn ich viel unterwegs bin, habe ich drei Kameras mit Objektiven griffbereit: Weitwinkel, Mittel und Tele, sodass ich für jeden Schuss vorbereitet bin. Das hängt natürlich von der Ausrüstung ab, die Du besitzt. 

Chris: Das hängt davon ab, wohin ich gehe. Mein Standard-Reiseset umfasst Canon 5Ds-Gehäuse (x2), 70-200mm f/2.8L IS Telezoom, 1.4x Extender und 13-35mm f/2.8 L Weitwinkel – alle sind nahezu unempfindlich gegen die Elemente. Ich habe auch ein iPhone 15 Pro Max dabei und obwohl es eine erstaunliche kleine Kamera für bestimmte Situationen hat, kann es nicht mit einer hochwertigen DSLR konkurrieren. 

Bartek: In Bezug auf Fotoausrüstung und Ratschläge für Anfänger gilt: Weniger ist mehr. Ich habe ein Setup für Fotos und eines für Videos, beide mit Zoomobjektiven. Wenn du anfängst, halte es zunächst einfach. Mit wachsender Erfahrung und den Erkenntnissen aus deinen Reisen kannst du nach und nach deine Ausrüstung erweitern. Im Laufe der Zeit wirst du herausfinden, was für dich am besten funktioniert. 

© Craig Kolesky

Tipps zum Einfangen eines großartigen Moments:

Craig: Sei immer bereit und kenne Deine Ausrüstung – das kommt mit jahrelanger Erfahrung beim Fotografieren verschiedener Motive und dem Arbeiten für Firmen wie Front Runner. Es bereitet Dich auf das Unerwartete vor. 

Chris: Zunächst müssen wir uns in die Umgebung einfügen und sie stets aufmerksam im Auge behalten. Dabei ist es wichtig, die richtige Kamera-Objektiv-Kombination griffbereit zu haben. Entscheide im Voraus, was Du dem Betrachter vermitteln möchtest: die gestochen scharfen Details eines Dickhornschafs, das von einer Klippe springt oder die dynamische Bewegung eines drehenden Reifens. Jede Aufnahme erfordert unterschiedliche Einstellungen und Ausrüstung. 

© Bartek Kolaczkowski

Wie man eine Shotlist plant

Craig: Es ist entscheidend, die Reise mit Deinen Bildern lebendig werden zu lassen. Du kannst dieselbe Reise oder Route mehrfach unternehmen und dabei jedes Mal neue Aspekte entdecken. Unsere aktuelle Reise nach Namibia war die trockenste, die ich je erlebt habe – bei früheren Besuchen war es dort immer grüner und es gab deutlich mehr Wildtiere. 

Bartek: Alles hängt vom Shooting ab. Wenn es ein Auftragsshooting ist, bereite ich eine Shotlist vor, mache Recherchen, identifiziere potenzielle Orte und schaue mir Satellitenbilder der Gegend an. Wenn ich alleine reise und für mich selbst fotografiere, folge ich gerne dem Licht, arbeite mit anderen zusammen und wir inspirieren uns gegenseitig. 

© Craig Kolesky

Warum man vorher recherchieren sollte

Chris: Bei der immensen Menge an Informationen im Internet gibt es kaum eine Entschuldigung, sich nicht im Voraus über eine Gegend zu informieren. Es gibt jedoch keinen Ersatz für lokales Wissen. Sprich mit allen, die Du triffst. Frage nach interessanten Aspekten ihrer Heimat: ein unbekannter Wasserfall, eine Kneipe aus dem 15. Jahrhundert, ein indigener Korbflechter, wo man den Fang des Tages von örtlichen Fischern beziehen kann. 

Wie man Bilder unterwegs sichert

Craig: Ich reise mit einem Laptop und drei Festplatten. Ich bevorzuge SSD-Laufwerke, da sie auf unebenem Gelände stabiler sind. Wenn ich auf eine 10-tägige Reise gehe, habe ich zur zusätzlichen Sicherung zehn Speicherkarten. Ich sichere die Karten täglich auf die Laufwerke, verschließe die Karte mit Klebeband und markiere sie pro Tag oder mit einem Datum. Es klingt kompliziert, aber es wird zur Routine. 

Chris: Ich lade jede Nacht auf mein MacBook Pro und eine SanDisk Solid-State-Drive herunter und sichere sie. Redundanz ist entscheidend, und ich bewahre sie niemals am gleichen Ort auf – SSDs befinden sich oft in einer Reißverschlusstasche. 

Bartek: Meine Sicherung ist altmodisch – ich benutze mein MacBook und mindestens zwei externe Laufwerke, eines habe ich immer bei mir und das andere lasse ich im Auto. 

© Craig Kolesky

Tipps zum Fotografieren unter schwierigen Bedingungen wie in der Wüste oder im Schnee

Craig: Filter sind ein Muss beim Reisen. NiSi-Filter sind großartig und eine gute Investition. Viele Fotografen haben Angst vor Filtern, aber wenn Du einmal verstehst, wie sie funktionieren, helfen sie Dir, einzigartige Bilder zu machen. 

Chris: Diese Szenarien sind wie das Fotografieren einer Hochzeit (schwarzer Smoking und weißes Kleid), und der Trick besteht darin, die Belichtung auszugleichen. Wenn Du den Smoking belichtest, werden im ausgebrannten Kleid wenig Details zu sehen sein und umgekehrt. Schalte die Zebramuster-Einstellungen Deiner Kamera ein, die überbelichtete Bereiche des Rahmens mit Streifen markieren. Passe dann Blende, Verschlusszeit und ISO entsprechend an, um Highlights und Schatten auszugleichen. Zum Glück haben neuere Kameras einen unglaublichen Dynamikumfang und verlorene Details können oft im digitalen Dunkelraum wiederhergestellt werden. 

© Craig Kolesky

Nützliche Kamera- oder Fotozubehörteile für unterwegs

Craig: Das erste, was ich einpacke, ist mein Reinigungsset für unterwegs. Ich benutze auch den Kompressor, um Schmutz zu entfernen. 

Chris: Der Verstand und ein Lächeln sind die wichtigsten Werkzeuge eines Fotografen. Es ist nicht die Kamera oder das Zubehör, die eine großartige Geschichte erzählen, sondern das Auge hinter dem Sucher. Ein Lächeln und eine freundliche Haltung können Dir Zugang zu Orten verschaffen, die sonst für Außenstehende gesperrt wären. 

Wie man auf einer Reise genügend Strom hat, um Batterien aufzuladen

Chris: Jedes meiner Fahrzeuge ist mit Doppelbatterien und einem 2.000-Watt-Wechselrichter ausgestattet, und ich widme einen kleinen Bereich den Ladestationen. Wenn ich ein paar Tage an einem Ort bleibe, hält ein zusammenklappbares Merlin-Solarpanel alles aufgeladen. 

Bartek: Ich benutze eine tragbare Batterie mit tragbaren Solarpanels. Dank des Generators lade ich auch meine Doppelbatterie während der Fahrt auf und wenn ich campe und es sonnig ist, benutze ich Solarpanele. Diese Lösung deckt meinen Bedarf an Kameras, Drohnen und kleinen Geräten. Ich bin mit dieser Lösung für mein Produktionsauto zufrieden. 

© Craig Kolesky

Wie man Ausrüstung sicher verstaut, wenn man auf holprigen Wegen unterwegs ist

Craig: Zur Sicherheit war das Schubladensystem von Front Runner großartig, da es abschließt und die Heckklappe als Backup abschließt. Während der Fahrt kannst du den Rücksitz nutzen, um deine Kameraausrüstung zu lagern – einige Kissen helfen, das Gelände abzufedern. Wenn du an einem Ort für ein Foto anhältst, solltest du keine Zeit mit dem Öffnen von Taschen oder Koffern verlieren. Ein gut durchdachtes System, bei dem du genau weißt, wo sich deine Ausrüstung befindet, ist entscheidend. 

Chris: Nenn mich einen Anfänger, aber ich halte meine Kamera in einem Sweatshirt zwischen den Sitzen eingewickelt, das immer zur Hand ist. Für alles andere benutze ich strapazierfähige Plastikboxen mit Schaumeinlagen. Sie haben meine Ausrüstung sauber und trocken gehalten in Bedingungen von Klasse-V-Stromschnellen des Sambesi-Flusses bis zu Monsunregen in Kambodscha. 

Bartek: Alles ist immer an einem Ort, in einem speziellen Rucksack für Fotoausrüstung, und es befindet sich immer hinter dem Vordersitz, sodass ich schnell darauf zugreifen kann. 

© Craig Kolesky

Was war der herausforderndste Auftrag?

Craig: Der herausforderndste Auftrag war definitiv die Unterstützung von meinen Freunden Ryan Sandes und Ryno Griesel bei ihrem Lauf um Lesotho im Jahr 2022. Gemeinsam mit Adrian Saffy unterstützten wir ihren 16-tägigen Lauf, und wir wurden von allem herausgefordert, was die Natur zu bieten hatte: Regen, Schnee, Hagel, Erdrutsche, Überschwemmungen – und sogar unser Land Rover gab den Geist auf. Das machte es schwierig, zu den Treffpunkten zu gelangen – an einer Stelle brauchten wir 19 Stunden, um 350 Kilometer zurückzulegen. Dieses Abenteuer wird uns immer in Erinnerung bleiben. 

Chris: Obwohl die unter Null liegenden Bedingungen des antarktischen Plateaus körperlich herausfordernd waren, war das Fotografieren der Rainforest Challenge in Malaysia eine echte Herausforderung. Starkregen, nächtliche Märsche durch Flüsse und tiefen Schlamm, Schlafen unter Planen im Dschungel, hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen machten es zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es war eine dieser Erfahrungen, auf die ich mit rosaroter Brille zurückblicke und sage: „Ich glaube, ich hatte eine gute Zeit.“ 

Bartek: Mein bisher herausforderndstes Shooting war ein kürzlich stattgefundener Auftrag in der Sahara-Wüste. Die Sandstürme waren extrem belastend für die Ausrüstung. Es war eiskalt beim Fotografieren des Sonnenaufgangs und dann brütend heiß mitten am Tag. 

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