
ABENTEUER DURCH DAS SÜDLICHE AFRIKA
Der südliche Teil von Afrika ist seit langem eines der beliebtesten Ziele auf der Bucket-List der meisten Overlander. Aufgrund seiner Lage (und politischer Unruhen in anderen Teilen Afrikas) ist es oft besser, das Fahrzeug dorthin zu verschiffen, anstatt durch den Sudan oder Westafrika zu fahren. Die Häfen von Kapstadt und Durban sind die beiden beliebtesten Optionen.
Bevor Du Deine einmalige Expedition durch das südliche Afrika beginnst, empfehlen wir eine kurze Testfahrt, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert. Wenn Du nach Durban verschiffst, warum nicht zuerst das Mountain Kingdom of Lesotho besuchen? Jedes Stück dieses Landes liegt über 1.000 Meter über dem Meeresspiegel, und einige der abgelegenen Strecken dort werden Dich und Dein Fahrzeug ordentlich herausfordern. Die freundlichen Basotho, atemberaubende Berglandschaften und abgelegene Wildcamping-Möglichkeiten machen Lesotho zu einem einzigartigen 4x4-Ziel. Wenn Du Sommerregen oder Wintersnow hinzunahmst, wird das zu einem echten afrikanischen Abenteuer.
Falls Du nach Kapstadt verschifft hast, bieten sich die felsigen Strecken der Cederberg Mountains an oder die endlosen Schotterstraßen der Tankwa Karoo. Diese drei einzigartigen Orte zeigen Dir, ob Du die richtigen Reifen, Ausrüstungen, Federn und Fahrzeug-Setups für Dein südliches Afrika-Abenteuer hast. Sollte es irgendwo haken, kannst Du in Kapstadt (oder Durban) alles beheben, da es dort Werkstätten, Ersatzteile und Expertise gibt.

Südafrika
Wenn Du in Kapstadt startest, solltest Du zunächst mindestens ein bis zwei Wochen einplanen, um die Weingüter zu besuchen, den Tafelberg zu erklimmen oder an einem der weltbekannten Strände zu entspannen. Während die meisten Touristen die berühmte Garden Route entlangfahren, empfehlen wir Dir, stattdessen den weniger befahrenen Weg an der Westküste zu nehmen. Fahr durch den West Coast National Park und besuche die beliebten Städte Langebaan und Paternoster, wo Du unbedingt die lokalen Meeresfrüchte probieren solltest. Wenn Du nach Norden fährst, hast Du zwei großartige Optionen: Die abgelegene Küsten-4x4-Strecke, die durch den Namaqua National Park in Richtung Namibia führt, wo Du direkt am kalten Atlantik campen kannst. Die zweite Option ist ein Abstecher zu den Cederberg-Bergen, aber nicht, bevor Du an einem der Farmstände Halt machst und Dich mit lokal angebautem Obst und Rooibos-Tee eindeckst. Diese beliebten Berge sind ideal für Wanderungen, Klettern, Wildschwimmen und um mit der Natur in Kontakt zu kommen.

Wenn Du von Durban aus startest, empfehlen wir, nach Deinem Besuch in Lesotho an die unberührte Wild Coast zu fahren, wo es sich anfühlen wird, als wärst Du in der Zeit zurückgereist. Die sanften grünen Hügel sind von Kühen und traditionellen Hütten bedeckt, dies ist das beste Beispiel für ländliches Afrika. Von hier aus geht es weiter in Richtung Port Elizabeth, aber halte im Addo Elephant National Park, um das Wildtier-Erlebnis abzuhaken. Die zauberhafte Garden Route nach Kapstadt erwartet Dich, aber scheue Dich nicht, ab und zu ins Landesinnere zu fahren, denn es gibt viele großartige Pässe, die es zu entdecken gilt, wie den Swartberg, Prince Albert, Baviaanskloof und viele mehr. Ein weiterer wichtiger Abstecher ist die Route 62, mit ihren vielen Weingütern, Kunstgalerien und Straußenfarmen. Sobald Du in Kapstadt angekommen bist, folge der Route aus dem vorherigen Abschnitt. Wenn Du wieder von Südafrika verschiffst und eine Rundreise durch das Land planst, solltest Du unbedingt den Kruger Nationalpark im Nordosten des Landes ansteuern. Dieser Park ist etwa so groß wie Wales, also wirst Du garantiert jeden Tag etwas Neues entdecken!

Namibia
Wenn Du in eines der am dünnsten besiedelten Länder Afrikas an der Grenzstation Vioolsdrift einreist, biege nach links ab und nimm die malerische Strecke, die sich entlang des Oranjeflusses schlängelt, dem längsten Fluss Südafrikas, der auch die Grenze zu Namibia bildet. Wenn Du nicht am Ufer des Flusses in Aussenkehr bleibst, fahr weiter nach Ai-Ais, wo ein Halt am Fish River Canyon Aussichtspunkt Pflicht ist. Wenn Du die Zeit hast, kannst Du auch eine einwöchige Wanderung durch diesen spektakulären Canyon machen, aber nur im Winter. Erlaube Dir einen kurzen Stopp in Aus, um zu sehen, ob die Wildpferde unterwegs sind, bevor Du zur Geisterstadt Kolmanskop fährst. Das ist ein großartiges Beispiel dafür, wie sich die Natur eine verlassene Siedlung zurückholt.
Die Dünen von Sossusvlei werden ein Höhepunkt Deiner Reise sein, also verbringe mindestens einen Sonnenaufgang oder -untergang dort, um das fotografische Potenzial voll auszuschöpfen. Der spektakuläre Spaziergang rund um das surreale Deadvlei in Sossusvlei darf nicht verpasst werden. Von hier aus fahr zur Küste nach Swakopmund oder Walvis Bay, wo viele Abenteueraktivitäten warten, wie Quadfahren auf den Dünen oder eine Bootstour, um das reichhaltige Meeresleben zu bewundern. Verlass den Ort nicht, ohne einige der Meeresfrüchte zu probieren, darunter die lokal produzierten Austern. Wenn Du die Skeleton Coast entlangfährst, halte am Cape Cross, wo die größte Robbenkolonie der Welt zu finden ist. Hol Dir noch eine Portion Wildtier-Erlebnis im Etosha Nationalpark, wo Du in den trockenen Monaten an einem der vielen Wasserlöcher parken kannst und die Tiere zu Dir kommen, um zu trinken. Verlass Namibia über den langen Caprivi-Streifen, aber bleib nicht nur auf der Hauptstraße, denn es gibt viele Wildnisgebiete und Gemeinschaftscamps, die es zu entdecken gilt. Einige, wie Mamili, sind so abgelegen, dass die Chance groß ist, dass Du der einzige Gast dort bist. Wilder wird es kaum. Sobald Du Katima Mulilo erreichst, steht eine Entscheidung an: Wenn Du nach Sambia möchtest, musst Du links abbiegen und zum Grenzübergang Sesheke fahren. Wenn Botswana als nächstes auf dem Plan steht, dann rechts abbiegen und den Grenzübergang Ngoma ansteuern.

Botswana
Sobald Du Botswana betrittst, fahr direkt in die Grenzstadt Kasane, wo Du tanken und Vorräte auffüllen kannst. Sie ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Bootsfahrten bei Sonnenauf- oder -untergang auf dem Chobe-Fluss, wo die beeindruckende Tierwelt für unvergessliche Momente sorgt.Falls die Victoriafälle in Sambia oder Simbabwe nicht auf Deiner Reiseroute stehen, lohnt sich ein Tagesausflug mit einem der örtlichen Anbieter – so sparst Du die hohen Gebühren für das Überqueren der Grenze mit Deinem Fahrzeug.Botswana steht ganz im Zeichen der Tierwelt, aber denk daran, die Nationalparks und Campingplätze frühzeitig zu buchen. Der Chobe-Nationalpark und das Moremi-Wildreservat gehören zu den beliebtesten Parks. Die abgelegenen, sandigen und oft wasserreichen Pisten durch diese Gebiete werden Dein Fahrzeug und Deine Fahrkünste auf die Probe stellen.Weiter geht es zu den Makgadikgadi-Salzpfannen – ein Ort, so flach, dass man angeblich die Erdkrümmung sehen kann! Übernachte unter einem der eindrucksvollen Baobab-Bäume auf Kubu oder Kokanje Island. Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang schnapp Dir Deinen Expander Chair, geh ein Stück hinaus auf die weite Salzfläche und genieße den Augenblick – es gibt kaum etwas Besseres, als den Tag so ausklingen zu lassen. Auf dem Weg zurück zur südafrikanischen Grenze solltest Du unbedingt bei Elephant Sands und im Khama Rhino Sanctuary Halt machen – zwei ganz besondere Campingplätze. Je nachdem, wo Du Dein Fahrzeug verschiffen oder abstellen musst, sind hier noch ein paar Highlights in Südafrika, die sich vor der Abreise lohnen: der Kruger-Nationalpark, das iSimangaliso-Wetland-Park, der Pilanesberg-Nationalpark oder der Addo-Elefantenpark.

Alternative Routenoptionen
Falls Du Deine Reise in Kapstadt begonnen hast und in Durban beenden möchtest, gibt es hier eine weitere Route. Nach Deinem Aufenthalt in Kasane, Botswana, geht es weiter zu den Victoriafällen in Simbabwe. Nachdem Du die beeindruckenden Fälle bestaunt hast, lohnt sich ein Abstecher in die Nationalparks Hwange oder Mana Pools für eine weitere intensive Begegnung mit der Tierwelt.
Mana Pools ist übrigens der einzige Park im südlichen Afrika, in dem Du unguided Walks machen kannst! Er ist ein echter Geheimtipp – eine unberührte Wildnis mit allen großen Tieren, aber ohne den touristischen Trubel und die Infrastruktur anderer Parks.
Verlasse Simbabwe über eine der östlichen Grenzen, aber nicht, ohne vorher die riesigen Eastern Highlands zu erkunden – perfekt für Wanderungen und Angeltouren. In Mosambik angekommen, solltest Du unbedingt an die Küste fahren, bevor es weiter in Richtung Süden geht. Das Land ist bekannt für frische Meeresfrüchte, erstklassige Tauch- und Schnorchelspots und vor allem für angenehm warmes Wasser, in dem Du das ganze Jahr über entspannt baden kannst – im Gegensatz zur oft kühlen Westküste Afrikas.
Diese Route ist nur eine von vielen möglichen Varianten der klassischen Kapstadt–Victoriafälle-Strecke. Du musst ihr nicht strikt folgen – sie dient vielmehr als Orientierung und kann flexibel an Deine Zeitplanung und Wünsche angepasst werden. Das Wichtigste ist, dass Du die richtige Ausrüstung, ein passendes Fahrzeug und die richtige Einstellung hast – dann stehen Dir alle Wege offen!