
Front Runner Dometic Unterwegs: Gabi Steindl
Gabi Steindl, passionierte Kitesurferin und stolze Besitzerin eines Toyota Land Cruiser 100, liebt es, die abgelegenen Küsten Westaustraliens zu entdecken. Sobald sie an ihrem Ziel angekommen ist, richtet sie ihr Camp ein und bleibt für Tage, Wochen oder sogar Monate, ganz im Einklang mit der Natur. Wenn der Moment kommt, zieht es sie mit ihrem Board hinaus aufs Wasser, um den Wind und die Wellen zu erobern. In dieser beeindruckenden, aber auch herausfordernden Umgebung ist es für sie unerlässlich, vollkommen autark zu sein und stets wachsam zu bleiben. Front Runner Dometic hatte das Vergnügen, mit ihr zu sprechen, um zu erfahren, was sie antreibt und wie sie diese einzigartigen Abenteuer meistert.

Du hast über 80 Länder bereist, hast Dich aber letztendlich für Westaustralien als Zuhause entschieden. Warum?
Ich habe Österreich in meinen späten Teenagerjahren verlassen, mit dem Traum, eines Tages in der Nähe des Ozeans zu leben. Sobald ich mich an einem Ort zu wohl fühlte, zog ich weiter. 2007 brachte mich eine Kitesurf-Expedition nach Westaustralien. Zuerst verbrachte ich einen Monat an einem abgelegenen Surfspot im Norden, mitten in der Wildnis, wo die Wüste auf das Meer trifft und die nächste Stadt fast 200 km entfernt ist. Am Ningaloo Reef hatte ich mein Paradies gefunden, das unglaublich klare und lebendige Wasser des Indischen Ozeans, die Wellen, die Wüste, die Tierwelt, die unberührte Schönheit, die Weite, der Nachthimmel mit mehr Sternen, als ich je gesehen hatte und das Einschlafen mit dem Rauschen des Meeres.
Nach fünf Wochen dort reiste ich weiter in den Süden, mit Margaret River als letztem Stopp. Ich liebte das Campen, den Lifestyle, die Umgebung, die Leute und die Wellen, also kam ich im nächsten Sommer zurück und machte diesen Ort zu meiner Basis. Schließlich verliebte ich mich in einen verrückten australischen Big-Wave-Windsurfer, wir heirateten 2010 in Bali am Strand und der Rest ist Geschichte. Heute ist dies mein Zuhause und für mich gibt es keinen besseren Ort auf der Welt als Westaustralien.

Erzähle uns, was Dich an Orten fasziniert, an denen Du oft ganz für Dich allein bist.
Ich liebe es, an abgelegenen Orten zu Kitesurfen, an denen vorher noch niemand mit einem Kite unterwegs war. Es ist herausfordernd und oft riskant, aber gleichzeitig unglaublich aufregend und ein unvergessliches Erlebnis. Diese Sessions und Reisen bedeuten viel mehr als nur Kitesurfen. Es geht darum, Hindernisse zu überwinden, auf sich allein gestellt zu sein, sich anzupassen und im völligen Einklang mit der Natur zu leben und sie zu respektieren.
Neben meinen Erkundungstouren durch Westaustralien mit dem Auto reise ich auch gerne in entlegene Gegenden im Ausland, wo die Menschen oft noch nie einen weißen Menschen gesehen haben. Diese Trips sind selbst ohne Kitesurfen ein großes Abenteuer. Aber dann einen Kite aufzupumpen und den Menschen dort eine unvergessliche Show zu bieten oder kleinere Kinder für eine Fahrt mitzunehmen – das ist einfach wunderschön. Anderen Freude zu schenken, bedeutet mir mehr als jeder Weltcup-Sieg.

Warum sagst Du, dass es nur ein schmaler Grat zwischen Mut und Dummheit ist?
Meine Aussage bezieht sich auf das Kiten allein in extrem abgelegenen Gegenden. Ich meine damit, dass es einen schmalen Grat gibt zwischen selbstbewusster Abenteuerlust und der Gefahr, eine weitere maritime Statistik zu werden. Anders gesagt: Es gibt einen schmalen Grat zwischen „hardcore“ und einfach nur dumm. Eine falsche Entscheidung oder ein Ausrüstungsfehler kann ernsthafte Konsequenzen haben, wenn ich ganz allein draußen auf dem offenen Wasser bin. Und hier in Westaustralien hat man in abgelegenen Gebieten oft keinen Handyempfang, was das Risiko noch mal erhöht.
Kitesurfen ist die gefährlichste aller Windsportarten, wenn etwas schiefläuft, weil sich die Leinen unter Spannung in scharfe Messer verwandeln. Stell Dir vor, Du stürzt in einer großen Welle, das Kite fällt ins Wasser, und Du wirst in die Leinen gespült. Dann wickeln sie sich um Deinen Körper. Ich hätte an einem abgelegenen Strand in Chile fast vier Finger auf diese Weise verloren. Ein anderes Mal hatte ich eine Leine um den Hals, nachdem ich von der ersten Welle eines großen Sets erwischt wurde. Ich konnte sie gerade noch rechtzeitig abstreifen, bevor es richtig gefährlich wurde. Trotzdem habe ich mir dabei einen Muskelriss im Unterarm zugezogen.

Warum erkundest Du die Welt in einem Toyota Land Cruiser 100?
Der Land Cruiser 100 Series GXL Turbo Diesel ist seit meiner Reise durch die Sahara auf einer Kitesurf-Mission im Jahr 2003 mein absolutes Traumauto. Sie sind nicht gerade billig und ich habe meinen erst vor Kurzem bekommen. Aber er ist ein echtes Schmuckstück! Seine 4x4-Fähigkeiten sind unschlagbar und er ist dazu noch superbequem.
Der 1HD-FTE intercooled 4,2L Turbo-Diesel ist einer der bekanntesten und zuverlässigsten Land Cruiser-Motoren überhaupt. Es gibt immer noch viele Land Cruiser 100er da draußen – viele mit enormer Laufleistung, aber sie laufen immer noch top. Falls doch mal was schiefgeht, ist es in Australien ziemlich einfach, einen Toyota reparieren zu lassen und Ersatzteile zu finden. Mein Mann fährt das gleiche Auto und sagt immer: „Lieber zwei 100er als einen 200er!“

Hat Dir das Kitesurfen eine Lektion beigebracht, die Du auch in anderen Bereichen Deines Lebens anwenden kannst?
Beim Kitesurfen überschätzt man schnell seine eigenen Fähigkeiten und unterschätzt die Kraft des Winds. Egal, wie lange Du schon dabei bist, selbst nach Jahrzehnten wie ich – ist es wichtig, bescheiden zu bleiben, den Wind zu respektieren und die eigene Sicherheit nie als selbstverständlich zu sehen.
Außerdem glaube ich sehr daran, auf mein Bauchgefühl und meine Intuition zu hören. Es gibt Tage, da sagt mir mein Gefühl, dass das Wasser „hai-verdächtig“ ist – und dann gehe ich einfach nicht raus.
Das Gleiche gilt fürs Alleinreisen und Campen. Natürlich gehört es zu jedem Abenteuer dazu, Risiken einzugehen und Grenzen auszutesten. Aber es ist essenziell, die Natur niemals zu unterschätzen und die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.

Wie planst Du logistisch für diese langen Reisen?
Das kommt ganz auf die Reise an. Wasser und Treibstoff sind bei jedem Roadtrip in Australien das A und O genug davon dabeizuhaben, hat oberste Priorität. Ich habe immer zusätzliche Dieselkanister und Wasserbehälter im Auto.
Was Essen angeht, weiß ich genau, welche Lebensmittel lange frisch bleiben. Mein Roadtrip-Grundnahrungsmittel sind Nüsse, Trockenfrüchte und Wraps, die ich mit allem fülle, was ich in meiner Dometic Kühlbox unterbringe. Ich mag einfache Mahlzeiten und verzichte auf verarbeitete Lebensmittel. Wenn ich einen Fisch fange, esse ich ihn auch einfach pur.
Auf meinem Front Runner Dometic Slimsport Dachträger habe ich ein fest installiertes Solarpanel und einen Dometic CFX3 55IM Kompressorkühlbox. Für längere Aufenthalte an einem Ort, wie unsere jährlichen 3-4 Monate im Outback im Winter, haben wir noch einen zusätzliche Dometic Kühlbox, die wir mit einem weiteren Dometic-Solarpanel und der Dometic PLB40 Lithium-Batterie betreiben. Zusätzlich haben wir immer mindestens zwei Dometic PLB40 Lithium-Batterien dabei – perfekt für Notfälle oder zum Aufladen meiner Elektrogeräte. Ohne meine PLB40s verlasse ich nie das Haus!

Wo sind Deine Lieblingsplätze zum Campen und Kitesurfen in Westaustralien?
Östlich von Esperance an der Südküste von WA gibt es einen Nationalpark, in dem Du direkt am Strand campen kannst. Um dorthin zu gelangen, musst Du zuerst einen Fluss überqueren. Der Südliche Ozean ist atemberaubend – ein Kaleidoskop aus den lebhaftesten Türkistönen mit dem weißesten, feinsten und quietschendsten Sand. Die Gegend ist voller Haie, aber selbst, wenn Du nicht ins Wasser gehst, kannst Du vom Ufer aus angeln, endlose Strandfahrten und Spaziergänge machen und diese magische Einsamkeit in völliger Freiheit genießen. Es gibt keinen Handyempfang. Ich habe dort zweimal für ein paar Tage gecampt, ohne einer einzigen Menschenseele zu begegnen, einfach etwas ganz Besonderes.
Und dann ist da noch der Karijini-Nationalpark. Karijini ist einfach atemberaubend – wild, beeindruckend und definitiv eines der Highlights von Westaustralien. Es fühlt sich an, als würde man in der Zeit zurückreisen, dorthin, wo Milliarden Jahre der Erosion diese magische rote Landschaft geformt haben. Mit uralten Felsschluchten, unglaublichen natürlichen Pools und spektakulären Wasserfällen ist es ein dramatisches Reiseziel voller Energie, das sich kaum in Worte fassen lässt. Dort zu campen ist ein Erlebnis, das Du nie vergessen wirst.

Was hast Du an Deinem Cruiser verändert, um Dein Equipment besser zu transportieren?
Wie schon erwähnt, habe ich das Front Runner Dometic Slimsport Dachträger Kit mit der Pro Kanu-, Kajak- & Sup-Halterung, was einfach genial ist. Auf meiner größten Tour des Jahres transportiere ich damit bis zu 10 Boards. Außerdem habe ich eine Front Runner Dometic LED Zusatzscheinwerfer auf dem Dachträger montiert – ich bin nachts quasi blind und hier in WA gibt es unzählige Kängurus. Ohne diesen Zusatzscheinwerfer würde ich nicht im Dunkeln fahren wollen.
Mein Auto ist außerdem mit dem Front Runner Dometic Schubladensystem ausgestattet. Dort bewahre ich Ersatzteile, Kitesurf- und Surfzubehör und vieles mehr auf. Die Schubladen sind super praktisch und schnell zugänglich. Zusätzlich habe ich die robuste Front Runner Dometic Typhoon Bag, die sich mit den Stratchits sicher auf dem Dachträger befestigen lässt. Egal, wie stark es regnet, mein Equipment bleibt trocken und ich kann trotzdem weiter auf Entdeckungstour gehen.

Könntest Du wie die indigenen Australier von der Natur leben?
Mein Mann ist ein großartiger Fischer und hat mir viel beigebracht. Wenn ich alleine campe, fange ich meine Fische direkt vom Strand aus. Im Winter, wenn wir für längere Zeit unterwegs sind, nehmen wir unser 4,2-Meter-Tinny-Boot mit und essen viel Fisch. Dabei verwerten wir wirklich alles, nichts wird verschwendet.
Unsere Spezialität und absolute Lieblingsmahlzeit ist Red Emperor-Kopf, gefüllt mit Gemüse und langsam im Lagerfeuer in Alufolie gegart. Du würdest nicht glauben, wie viel Fleisch an einem gut gewachsenen Kopf dran ist. Die Augen sind das Beste! Aber ich liebe auch den Kiefer, die Zunge und die Lippen. Trotzdem wünschte ich, ich hätte die unglaublichen Survival-Skills der indigenen Australier.

Wie fühlt sich Kiten an für jemanden, der es noch nie gemacht hat?
Es ist ein unglaubliches Gefühl von purer Freiheit. Gleichzeitig ist es wie eine aktive Meditation, die Dich in einen Flow-Zustand bringt. Du fliegst übers Wasser, schaust zurück und siehst eine spektakuläre, unberührte Küste, keine Menschenseele weit und breit.
Es gibt nur Dich und die Elemente. Du bist völlig fokussiert auf Dein Fahren, die Wellen und Dein Equipment komplett im Moment. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber wenn Du es einmal erlebt hast, willst Du dieses Gefühl immer wieder spüren.

Gab es schon mal brenzlige Situationen, wenn Du alleine mit dem Cruiser unterwegs warst?
Die heftigsten Momente hatte ich tatsächlich mit meinem Mann in seinem 100 Series, aber er ist einfach ein Profi darin, uns wieder rauszuholen. Sein Wagen hat eine Seilwinde, die uns schon oft den Tag gerettet hat.
Als ich das erste Mal alleine an der Südküste campen war, gab es eine enge Passage mit extrem weichem Sand. Mein Auto begann einzusinken und steckte fest – während die Flut schnell aufstieg. Die Zeit wurde knapp. Ich ließ den Reifendruck auf 12 psi ab und hatte Glück: Ich konnte mich gerade noch befreien, bevor mein geliebtes Auto vom Südlichen Ozean verschluckt wurde.

Dein Video von einer Wildlife-Begegnung ist viral gegangen, erzähl uns davon!
Das Ganze passierte während einer Wave-Kiting-Session auf unserem jährlichen Outback-Trip im Nordwesten. Ich war gerade dabei, gegen den Wind zurückzusetzen, um die nächste Welle zu erwischen, als plötzlich ein riesiger schwarzer Schatten direkt unter mir auftauchte. Im ersten Moment hatte ich einen Schreck, doch dann erkannte ich, dass es eine Buckelwal-Mama mit ihrem Kalb war. Ich war genau über die beiden hinweggekitet – sie schwammen nur wenige Meter unter mir.
Zum Glück hatte ein Freund die Drohne in der Luft und hat diesen magischen Once-in-a-Lifetime-Moment festgehalten. Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch der Welt, als hätte mir mein geliebter Indischer Ozean ein Geschenk gemacht, für das ich für immer dankbar sein werde.