
Herausforderndes Gelände sicher erkunden
Wir investieren so viel Zeit und Mühe in die Ausstattung unserer Fahrzeuge, weil sie uns zu abgelegenen, atemberaubenden Landschaften bringen. Unsere Overland-Abenteuer führen uns durch die unterschiedlichsten Geländeformen – von steinigen Wüstenpisten bis hin zu schlammigen, durchnässten Trails. Diese Routen stellen nicht nur eine Herausforderung dar, sondern bergen auch Risiken, besonders wenn der Sand tief und weich oder der Schlamm rutschig und tückisch ist. In solchen Momenten kann das richtige Wissen den entscheidenden Unterschied ausmachen – zwischen einer entspannten, erfolgreichen Reise und einem stressigen, kostspieligen Abenteuer.
Damit Du für jede Situation gewappnet bist, haben wir sechs essenzielle Tipps zusammengestellt, mit denen Du schwieriges Gelände souverän meisterst.

1. Planung und Recherche
Bevor Du Dich ins Abenteuer stürzt, solltest Du Dir eine entscheidende Frage stellen: Wohin geht die Reise – und welche Bedingungen erwarten Dich dort?
Planst Du eine Sommerreise nach Island? Dann kannst Du beruhigt auf normale Reifen setzen, statt auf Winterreifen umzusteigen. Im Winter hingegen sind sie Pflicht, denn auf Schnee und Eis machen sie einen gewaltigen Unterschied. Doch auch im isländischen Sommer kann es empfindlich kalt werden – besonders, wenn Du in den Highlands campst. Ein Dieselheizer kann in solchen Momenten Gold wert sein, um Dich und Deine Mitreisenden warmzuhalten.
Ganz anders sieht es aus, wenn Du die Atacama-, Namib- oder Simpson-Wüste erkundest. Hier ist die größte Herausforderung nicht die Kälte, sondern die Hitze und der tiefe Sand. Der feine Wüstensand erhöht den Spritverbrauch erheblich und Du solltest vor der Reise unbedingt sicherstellen, dass Dein Kühlsystem einwandfrei funktioniert. Während Du in Island fast überall frisches Wasser findest, musst Du in den endlosen Weiten dieser Wüsten jeden Tropfen Trinkwasser und ausreichend Treibstoff mitnehmen.
Eine gründliche Vorbereitung erspart unangenehme Überraschungen. Denn niemand möchte unterwegs denken: „Hätte ich das nur vorher gewusst…“

2. Rüste Dich richtig aus
Hast Du schon mal auf einem Abenteuer gedacht: „Hätte ich bloß dieses eine Teil dabei…?“ Ein grundlegendes Berge-Set mit Gurten, Seilen, Schäkel, Baumschutz und Handschuhen ist ein guter Anfang. Das bedeutet, dass Du Dich und ein anderes Fahrzeug zumindest gegenseitig abschleppen oder bergen kannst – vorausgesetzt, beide haben Bergepunkte. Wenn Du alleine unterwegs bist, sind MAXTRAX für die Selbstbergung eine super Idee. Packe die wichtigste Bergeausrüstung ein, aber auch spezielles Equipment für das Gebiet, in das Du reist. Deine Ausrüstung muss zum Gelände und zu den Herausforderungen passen, die Dich erwarten. Schneeketten bringen Dir in der Wüste von Arizona gar nichts, aber in den Alpen während der Schneesaison sind sie Gold wert. Und ganz wichtig: Stelle sicher, dass Du Dein Equipment nicht nur dabei hast, sondern es auch sicher und richtig benutzen kannst.

3. Kenne Deine Grenzen
Wir alle starten unsere Overlanding-Reise als Anfänger. Den Weg zu einem erfahrenen Offroad-Fahrer legt man nicht über Nacht zurück – es braucht Zeit, viele Kilometer und das Meistern unterschiedlichster Pisten und Geländearten. Doch egal, welche Herausforderungen Dir unterwegs begegnen: Handle stets mit einem klaren Bewusstsein für Deine eigenen Grenzen und Fähigkeiten.
Legenden wie Kingsley Holgate und Ronny Dahl haben Millionen von Kilometern hinter sich und unzählige brenzlige Situationen gemeistert – viele davon wirst Du auf Deiner Reise vielleicht nie erleben. Doch ihre wichtigste Lektion ist universell: Sicherheit geht vor.
Wenn Du auf besonders schwieriges Terrain triffst, dann schütze in erster Linie Dich selbst, Deine Mitfahrer und Dein Fahrzeug – auch wenn das bedeutet, einen 200-Meilen-Umweg in Kauf zu nehmen. Am Ende zählt nicht, ob Du jede Strecke bezwungen hast, sondern dass Du noch viele weitere Tage vor Dir hast, um die Straße zu erobern.

4. Training
Wenn Du einen neuen Land Rover kaufst, bieten sie Dir einen kostenlosen Trainingskurs in einem der Land Rover Experience Center an. Denn nur wenn Du Dein Fahrzeug verstehst und richtig einsetzt, wird es Dich nicht im Stich lassen, wenn Du es am dringendsten brauchst.
Ein Training bei einem anerkannten 4x4- oder Overlanding-Experten ist eine der besten Investitionen für Deine Offroad-Reise. Noch wertvoller ist der Austausch mit erfahrenen Overlandern, die bereits in den Regionen unterwegs waren, die Du erkunden möchtest. Ihre Tipps und Erfahrungen können Dir Zeit sparen und unangenehme Überraschungen ersparen.
Doch Theorie allein reicht nicht – Übung macht den Meister. Wiederhole die erlernten Fahrtechniken immer wieder in einer sicheren Umgebung, zum Beispiel in einem renommierten 4x4-Trainingszentrum. Je besser Du Dein Fahrzeug kennst, desto souveräner und sicherer wirst Du unterwegs sein.

5. Kenne Dein Fahrzeug und Deine Ausrüstung
Das neueste 4x4 und die komplette Ausrüstung zu haben, ist das eine, aber wann hast Du das letzte Mal eine Winde oder ein Abschleppband benutzt? Bist Du sicher darin, einen Reifen auf schwierigen Terrains wie tiefem Schlamm oder Sand zu wechseln? Der Vorteil, Dein Fahrzeug, Deine Ausrüstung und Dich selbst gut zu kennen, ist, dass es Dir das nötige Vertrauen gibt, wenn Du auf ein spezielles Hindernis oder eine Herausforderung stößt. Es gibt kein Fahrzeug, das überall problemlos durchkommt; es wird Momente geben, in denen Du um ein Hindernis herumfahren, eine Brücke bauen oder umkehren musst. Der Schlüssel liegt darin, den richtigen Moment dafür zu erkennen.

6. Das Unerwarteteerwarten
Du kannst noch so viel Ausrüstung, Erfahrung und Training haben, aber es gibt immer Dinge, auf die Du Dich nicht vorbereiten kannst, wie plötzlich auftretende Überschwemmungen, eine geschlossene Grenzstation oder eine Pandemie. In solchen Situationen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und das Risiko für Dich, Deine Mitfahrer und Dein Fahrzeug zu minimieren. Das ist das Ziel, wenn das Unerwartete eintritt. Habe einen Notfallplan und setze ihn gegebenenfalls um. Das könnte bedeuten, Dein Fahrzeug in einem sicheren Ort zu verstauen und selbst mit dem Flugzeug weiterzureisen, wie es viele Overlander während der COVID-Pandemie tun mussten, oder, wenn es die Situation erlaubt, einfach abzuwarten, wo Du bist – hoffentlich an einem schönen Ort wie Botswana oder Namibia. Diese Dinge passieren, und Du musst lernen, sie bestmöglich zu bewältigen.
Herausforderungen zu meistern mit Deinem Wissen, Deiner Erfahrung, Deiner Ausrüstung und Deinem Fahrzeug ist zweifellos einer der befriedigendsten Dinge des Overlandings in abgelegenen Gegenden. Die Erinnerungen an diese Erlebnisse bleiben Dir für immer, auch wenn die Erinnerungen an die Reise beginnen zu verblassen.