
FRONT RUNNER UNTERWEGS: SIDETRACKED AUSTRALIA
Die Brüder Mark und Nick Wiseman bilden den Kern von Sidetracked Australia, einer Abenteuerreisen- und Lifestylemarke. Neben ihren Vollzeitjobs widmen die beiden einen großen Teil ihrer Zeit dem Ausbau ihrer Geländewagen – einem Nissan Patrol und einem Land Rover Defender 110. Damit legen sie einige Kilometer auf ihren Offroad-Reisen zurück und zelten an besonderen, abgelegenen Orten.
Die beiden dokumentieren ihre Abenteuer (und Fahrzeugausbauten) seit einem halben Jahrzehnt und haben einen sehr unterhaltsamen und aufschlussreichen YouTube-Kanal.

© Sidetracked Australia
Wie viele Kilometer habt Ihr im letzten Jahr zurückgelegt?
Ungefähr 10.000 km. Wir sind nach Tasmanien gefahren, das waren hin und zurück etwa 3.000 km. Dann ging es für uns nach Perth auf der gegenüberliegenden Seite Australiens, weitere 6.000 km. Außerdem haben wir ein paar Wochenendtrips gemacht. Insgesamt ist das gar nicht so schlecht, wenn man die Lockdown-Maßnahmen bedenkt – ganz zu schweigen von unseren Vollzeitjobs.

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Was sind Eure 5 Lieblingscamps?
1. Cumberland Lake, Tasmanien
Der Weg, der dorthin führt, ist wirklich sehr hart, wodurch nicht jeder mit seinem Zweiradantrieb dorthin gelangt. Die Aussicht ist der Wahnsinn – auf der einen Seite befindet man sich hoch über einem spektakulären See, und dahinter hat man einen weiten Blick auf die Westküste von Tasmanien.
2. Chili Beach, Cape York, im hohen Norden von Queensland
Wir waren jetzt schon im Abstand von einigen Jahren zweimal dort. Beim ersten Mal sah es aus wie eine Filmkulisse: Gebogene Palmen, die über weiße Sandstrände ragten. Einfach tropische Perfektion. Das zweite Mal war, nachdem ein riesiger Wirbelsturm dort vorbeigezogen war. Es war ein ganz anderer Ort, denn es wurde viel zerstört! Es wird 50 Jahre dauern, bis es wieder so ist, wie wir es zum ersten Mal gesehen haben. In gewisser Weise sind wir froh, dass wir sehen durften, wie es mal war. Aber wir haben auch gesehen, was Mutter Natur anrichten kann.
3. Cape Leveque, nördlichste Spitze der Dampier-Halbinseln, Kimberley, Westaustralien
Es ist ein malerischer Ort – mit roten Klippen, weißen Sandstränden und türkisblauem Wasser. Man zeltet direkt am Strand, was auch etwas ganz Besonderes ist.
4. Die Eyre-Halbinsel, Südaustralien
Diese Halbinsel ist ein Geheimtipp in unserem Heimatstaat Südaustralien. Es handelt sich nicht um einen einzigen Campingplatz, sondern um mehrere Stellen entlang der Küste, an denen man zelten kann. Einfach wunderschön.
5. High Country, Victoria
Es ist nur etwa eine Stunde von Melbourne entfernt, aber abgelegen und wirklich unglaublich. Hier gibt es große Berge, so weit das Auge reicht. Wir haben dort einige verrückte Dinge erlebt, von Sonnenschein bis zu sinnflutartigem Regen und dickem Schnee. Viele der Campingplätze liegen in der Nähe von Flüssen – und in der Nähe von Wasser zu zelten ist immer gut.

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Was war die größte Herausforderung, die Ihr beim Overlanding jemals bewältigen musstet?
Auf dem Balfour Track in Tassy haben wir fast vier Stunden gebraucht, um einen 50 Meter langen Abschnitt zu bewältigen. Wahrscheinlich haben wir einige Anfängerfehler gemacht. Der schlimmste Fehler war, dass wir nicht das leistungsschwächste Fahrzeug zuerst durchgeschickt haben, was dazu führte, dass drei unserer vier Fahrzeuge steckenblieben. Wir hatten nichts zum Winden, aber nach etwa drei Stunden dickem, klebrigem Schlamm hatten wir etwa 200 m Leine verloren, Windenverlängerungen, was auch immer – wir hatten keinen weiteren Gurt mehr in der Bergungsbox.

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Welche Front Runner Ausrüstung habt Ihr auf Euren Fahrzeugen?
Auf dem Nissan Patrol haben wir den Slimline II Dachträger. Wir haben den Pro Edelstahl Beistelltisch, der unter den Dachträger geschoben werden kann. Das ist super, weil so ein Tisch das unpraktischste Ding ist, das man im Auto haben kann. An den Seiten des Dachträgers haben wir mehrere Halterungen für Schaufeln, LED Scheinwerfer und dergleichen. Innen transportieren wir die Expander Campingstühle, das Camping Besteckset, den 52 l Edelstahl Wassertank für Pick-up Ladeflächen (den wir zum Duschen und Geschirrspülen verwenden). Hinten haben wir ein Front Runner Schubladensystem, was uns das Leben erleichtert hat.
Auf dem Defender haben wir auch einen Slimline II Dachträger (wir haben so ziemlich jeden zu diesem Dachträger bekehrt). Außerdem haben wir ein Gullwing Fenster in den Defender eingebaut – etwas, das wir schon immer haben wollten. Innen haben wir ein Schubladensystem, Expander Campingstühle und einen weiteren Edelstahltisch, der sich unter den Dachträger schieben lässt.

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Was steht als nächstes auf der Aufrüstungs-Liste?
Es gibt noch eine Menge Arbeit am Defender zu tun. Wir arbeiten am 12-Volt-System, bauen eine zusätzliche Batterie mit einem Batteriemanagementsystem ein, installieren Steckdosen, einen Kühlschrank, eine Stereoanlage und solche Dinge. Danach arbeiten wir an einer Frontbar. Dann brauchen wir seitlich noch Stufen oder einen Seitenschutz, und das gleiche auch für den hinteren Teil. Darunter befinden sich dann Schließfächer, Getriebe, stärkere Achsen und CV-Gelenke.

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Wohin geht es als Nächstes?
Südwestliches Westaustralien. Dieses Gebiet steht schon seit langem auf unserer Liste. Die Auflagen in der Region sind strenger, aber das sollte 2022 hoffentlich alles geklärt sein. Es gibt dort einige wunderschöne, malerische Camps, und keiner von uns hat bisher auch nur annährend ausreichend die Gegend gesehen. Es ist nicht die härteste Strecke für Offroad-Fahrten, aber es gibt wirklich tolle Campingplätze und wunderschöne Landschaften.