4X4: 16 Fragen an Connor Koch
Connor Koch widersetzte sich den Konventionen. Er traf eine schwierige Entscheidung und zeigte somit seinem Alltag die kalte Schulter, stürzte sich ins Abenteuer und stellte sich der Herausforderung. Nachdem er alle nennenswerten Gebirge in Colorado bestiegen hatte, suchte er sich neue Herausforderungen, setzte sich neue Ziele und suchte nach seinem ANYWHERE.
Was ist das Beste, das Du während des Kletterns gesehen hast?
Ich habe mir mit dem Klettern so viele Träume ermöglicht, aber das Klettern an sich war oftmals gar nicht das Highlight für mich. Es war mir eine große Ehre, den Menschen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen und den Berg zu besteigen. Menschen, wie meine Freundin Nerissa Cannon, die in Colorado einen Viertausender, einen über 4.000 m hohen Berg, bestiegen hat – in ihrem Rollstuhl! Nach stundenlangem Schieben, Ziehen, Heben und Rollen über Steine, Schlamm und Schnee hat sie es geschafft. Wir teilten einen Moment auf dem Gipfel des Mount Bierstadt und spürten eine große Verbindung, Mitgefühl und Freude. Momente wie diese bleiben einfach unvergesslich.
Welcher Kletterstil ist Dein liebster und warum?
Am liebsten mag ich Multipitch (Mehrseillängen) Klettern vor allem im Hochgebirge. Es gibt nichts Vergleichbares zu der Ungewissheit, hoch über dem Boden zu stehen und ausschließlich den eigenen Fähigkeiten und dem Partner zu vertrauen. Ich denke, es ist wichtig, Grenzen kennenzulernen und sich auch mal außerhalb seiner Komfortzone und der Kontrolle zu bewegen. Klettern im Hochgebirge ist mein Weg, um an meine Grenzen zu stoßen.
Gibt es eine Route, auf die Du gerade hinarbeitest?
Auch in 2021 wird mein Fokus auf großen Traversen und Linkups liegen. Glücklicherweise habe ich in der Sierra eine der schönsten und nachhaltigsten Berglandschaften direkt um die Ecke. Im Sommer werde ich bei einigen Projekten mitarbeiten, die mir sehr am Herzen liegen. Dabei stehen die Erlebnisse und die Erfahrung im Vordergrund und nicht irgendwelche Leistungskennzahlen.
Warum kletterst Du?
Das Beste am Klettern ist, dass es mich in malerische Gebirgszüge, versteckte Hinterhöfe, staubige Städte und vergessene Gegenden führt – alles Orte, die ohne ein Kletterziel nie auf meinem Radar erschienen wären. Es ist ein Privileg, zu sehen, was die Welt zu bieten hat und die Klettertouren überschreiten politische Diversitäten, Kulturen, Grenzen und persönliche Unterschiede. Meine Kletterpartner sind genauso wichtig. Den Großteil meiner Erfolge habe ich mit einer Kerngruppe von Kletterpartnern bestiegen, am häufigsten dabei war mein Freund Jonny Morsicato. Wir haben zusammen auf dem Gipfel jedes Viertausenders in Colorado gestanden – diese Art von Liebe kann man einfach nicht kaufen.
Wie bist Du zum Klettern gekommen?
2015 bin ich nach Colorado gezogen, um für Erik Weihenmayer, den ersten blinden Bergsteiger, der den Everest bestiegen hat, zu arbeiten. Zuvor war ich Läufer und Ringer, aber unter Eriks Ermutigung stürzte ich mich kopfüber in die Kletterszene und wurde von Anfang an von Profi- und Elitekletterern betreut. Meine ersten Tage waren geprägt von Fehlern, wie das Zurücklassen der Ausrüstung an der Wand des First Flatiron bis hin zu einem weniger lustigen und fast tödlichen Fehler im Yosemite-Nationalpark. Das sind Dinge, aus denen man lernt und an denen man wächst. Sie sind ein Teil der Schönheit und des Schmerzes, den die Berge zu bieten haben. Rückblickend hatte ich eigentlich keine andere Wahl als Kletterer zu werden: Wenn ich vom Boden weg bin, dann singt mein Herz und ich habe das Glück, meiner Leidenschaft nachzugehen.
Deine Lebensphilosophie in 3 – 5 Worten?
Sei freundlich, fleißig, mutig und offen.
Wer ist Dein Vorbild?
Ich hatte das Glück, in allen Phasen meines Lebens herausragende Mentoren an meiner Seite zu haben, die mir, egal ob bei Erfolg oder Leid, geholfen haben, den Weg zu finden. Aber die Menschen, zu denen ich am meisten aufschaue, haben alle eines gemeinsam: Sie wachen jeden Tag auf und zeigen sich der Welt von ihrer besten Seite, auch wenn es keinen Sinn ergibt und es weh tut. All die Menschen, die Tag für Tag ihr Bestes geben, in einer Welt, die nicht immer Sinn ergibt – das sind meine Vorbilder. Ich hoffe, du kennst sie auch.
Du planst einen Roadtrip, welche drei Menschen würdest Du mitnehmen wollen – egal ob tot oder lebendig?
Manchmal kann ein Plan das Erlebnis entgleisen lassen. Wenn ich auf dem richtigen Weg bin, treffe ich die Leute, die ich auf dem Weg treffen soll.
Was ist auf Deiner Roadtrip Playlist?
Afrikanische Beats, Funk und viele Podcasts: Rich Roll, Brene Brown und „On Being“ sind einige Favoriten.
Wie hat die Front Runner Ausrüstung Deine Art und Weise zu reisen und zu campen verändert?
Ich kann mich viel mehr entspannen, denn ich weiß, dass ich die richtige Ausrüstung an meiner Seite habe, auf die ich mich auch verlassen kann. Da mein Fahrzeug so gut ausgestattet ist, bin ich jederzeit einsatzbereit, von der Küche bis zum Camping – ich kann mich vollkommen auf das Abenteuer und den Aufstieg konzentrieren.
Welches Front Runner Produkt nutzt Du am meisten?
Der Pro Edelstahl Campingtisch ist fantastisch, denn man kann ihn im Camp, am Straßenrand oder auf Parkplätzen aufstellen. Einfach überall, wo man etwas essen möchte. Das Beste daran: der Tisch lässt sich sehr leicht verstauen.
Was steht ganz oben auf Deiner Front Runner Wunschliste?
Ganz oben steht die Pro Fahrrad-Halterung für sommerliche Fahrradtouren zum Kletterspot.
Hast Du einen Rat für Roadtrip-Neulinge?
Falls Du Dich fragst, ob Du den Benzintank auffüllen sollst oder nicht – mach es. Es gibt Dir die Freiheit, viele Seitenstraßen zu erkunden.
Wofür bist Du am dankbarsten?
Morgensonne. Starker Kaffee. Die Möglichkeit, es morgen nochmal zu versuchen.
Was war der beste Part an der Reise in der östlichen Sierra?
Der Frieden, der einen umgibt, wenn man Tausende von Metern vom Salbeibusch zum Gipfel aufsteigt. Ob in der östlichen Sierra oder in den Ausläufern eines namenlosen Gebirges, ich bin zu Hause, genau dort, wo ich sein soll.
Wohin geht es als Nächstes?
Erstmal muss ich mich von einer Hüftverletzung erholen. Sobald ich fit bin, werde ich die pazifischen Nordwesten Staaten bereisen, um Vulkane zu besteigen und Ski zu fahren, auch auf dem Mount Rainier. Außerdem arbeite ich mit meiner Medienagentur „The Coyote Collective“ daran, die Vielfalt des Storytellings in der freien Natur zu fördern. Es gibt noch so viele Berge zu besteigen.